Reizdarm
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Reizdarm
Reizdarm: Kurz erklärt
Das Reizdarmsyndrom ist ein relativ häufiges Krankheitsbild, welches durch chronische diffuse Verdauungsbeschwerden charakterisiert ist. Klassische Reizdarmbeschwerden sind unter anderem Bauchschmerzen, Völlegefühl, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung. Die Beschwerden können anhaltend oder episodisch auftreten und dürfen nicht durch eine andere Krankheit erklärbar sein.
Reizdarm: Keine Seltenheit
Studien zeigen, dass die Prävalenz, also die Häufigkeit des Reizdarmsyndroms (RDS), in der deutschen Bevölkerung bei circa 16,6 % liegt – es handelt sich also´gewissermaßen um eine Volkskrankheit. Frauen sind etwa doppelt so oft betroffen wie Männer. Es wird vermutet, dass aufgrund von Fehldiagnosen und fehlender Aufklärung eine hohe Dunkelziffer besteht und die reelle Häufigkeit des Reizdarmsyndroms deutlich höher liegt.
Chronische Verdauungsbeschwerden
Beim Reizdarmsyndrom können eines oder mehrere der folgenden Symptome auftreten:
Bauchschmerzen
Blähungen
Blähbauch
Völlegefühl
Verstopfung/Durchfall/wechselhaft
schleimige Stühle
Unverträglichkeiten/Intoleranzen (z.B. Laktoseintoleranz, Histaminintoleranz)
Aufstoßen
Sodbrennen
Zusätzlich möglich:
Gewichtsverlust
Migräne/Kopfschmerzen
Rückenschmerzen
Müdigkeit/Schlafstörungen/Leistungsabfall
Depression
Angst
Nährstoffmängel
uvm.
Unterschätzte Ursache SIBO
Wissenschaftliche Studien zeigen: 60 % der Menschen mit Reizdarmbeschwerden leiden an einer bakteriellen Fehlbesiedlung des Dünndarms (engl. SIBO). Somit kann es sich lohnen, sich nicht mit der Diagnose “Reizdarmsyndrom” abzufinden, sondern weiterführende Tests wie einen SIBO-Atemtest durchzuführen, um dann unter Umständen von einer Behandlung der bakteriellen Fehlbesiedlung profitieren zu können.
Reizdarm nicht immer gleich Reizdarm
In vielen Fällen ist SIBO oder IMO die zugrundeliegende Ursache für bestehende Reizdarm-Symptome. Wird SIBO richtig diagnostiziert und behandelt, kann das bei betroffenen Menschen die Reizdarm-Symptome komplett beseitigen oder zumindest verbessern.
Ausschlussdiagnose
Die Diagnose Reizdarmsyndrom wird von Ärzt:innen als Ausschlussdiagnose gestellt. Das bedeutet, dass jegliche Krankheiten, welche die Symptome ebenfalls auslösen könnten, zunächst ausgeschlossen werden müssen. Hierzu werden eine Reihe von Untersuchungen durchgeführt, neben einer ausführlichen Anamnese können dazu unter anderem eine Blut- und Stuhluntersuchung, ein Ultraschall, sowie eine Magen- und Darmspiegelung gehören. Bleiben die gängigen Untersuchungen ohne Befund, werden die Betroffenen oft mit einer psychischen Erklärung Ihrer Beschwerden vertröstet. Viele fühlen sich dadurch nicht ernst genommen und alleingelassen.
Behandlungsmöglichkeiten
Zu den Behandlungsmöglichkeiten beim Reizdarmsyndrom gehören Ernährungsumstellung, bestimmte Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel, Techniken zur Stressreduktion sowie verhaltenstherapeutische Maßnahmen. Eine Ernährungsumstellung beinhaltet in der Regel den Verzicht auf symptomauslösende Nahrungsmittel. Wohltuende Nahrungsergänzungen beim Reizdarmsyndrom können zum Beispiel Pfefferminzöl sowie Probiotika darstellen, da sie zum einen die Symptome lindern, als auch die Darmflora stärken können. Liegt eine SIBO vor, sollte zunächst die Behandlung der SIBO im Vordergrund stehen.
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